Interview mit Frau Dr. Hyunju Kim Haemmig
Das ausführliche Interview mit dem Herausgeber der citymed, Herrn
Patrick Magewski mit Frau Dr. Hyunju Kim Haemmig zum Thema Brustvergrösserung. Sie ist Fachärztin für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie FMH in der Klinik Spiegel bei Bern
Frau Dr. Haemmig, welche Gründe sprechen für eine Brustvergrösserung?
Für viele Frauen spielt die Form und Grösse der Brust eine relevante Rolle für ein gutes Körpergefühl und damit auch verbunden Selbstwertgefühl und Lebensqualität. Mit einer Brustvergrösserung mit Implantaten kann die Brust gezielt verändert werden. Dies kann z.B. nach massivem Gewichtsverlust, Schwangerschaft und Stillperioden der Fall sein oder auch anlagebedingt im Sinne einer Brustasymmetrie oder tubulären Brust. Und leider lässt sich bis heute die Brustform mit Training auch nicht verändern oder verbessern.
Für wen ist eine Brustvergrösserung geeignet?
Die Motivation oder Wunsch für eine Brustvergrösserung kann aus verschiedenen Ursachen erfolgen. Meist empfinden die Frauen das Brustvolumen im Verhältnis zu den Körperproportionen zu wenig entwickelt, dh. es ist eine genetische Prädisposition mit wenig entwickelter Brustdrüse. Eine anderer häufiger Grund ist die sogenannte postpartale Mamma-Involutionsatrophie, das bedeutet Volumenverlust und gelegentlich auch Formverlust nach Stillperioden.
Wie läuft eine Brustvergrösserung ab?
Der Eingriff erfolgt in der Regel in einer Vollnarkose. Der Schnitt von ca. 4-5cm länge ist in der Unterbrustfalte. Danach erfolgt die Präparation der Höhle für das Implantat. Die Lage des Implantates kann sowohl unter wie auch über dem Brustmuskel sein. Dies wird vorgängig mit der Patientin besprochen. Anschliessend wird das Implantat korrekt platziert und die Wunde schichtweise wieder verschlossen.
Die Patientinnen tragen einen Stütz BH für 4-6 Wochen Tag und Nacht. Eine Fadenentfernung erübrigt sich meist bei Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial. Die sportliche Aktivität kann nach 6 Wochen wieder aufgenommen werden.
Was sind die Risiken einer Brustvergrösserung?
Die Risiken entsprechen denen wie für jeden operativen Eingriff, die in der Regel sehr gering sind. Es besteht ein Risiko für eine Nachblutung, Infektion, Wundheilungsstörung, Thrombose/Embolie. Gelegentlich kann es zu einer Sensibilitätsstörung der Brustwarze kommen. Spezifisch im Zusammenhang mit Implantaten besteht ein Risiko für eine Kapselfibrose, Dislokation oder äusserst selten Ruptur des Implantates. Die Wahrscheinlichkeit, dass es nach über 10-15 Jahren einen Implantatwechsel braucht, sei es wegen Kapselfibrose oder Dislokation, ist durchaus möglich.
Ist eine Brustvergrösserung schmerzhaft?
Ein Spannungsschmerz der Brust wird vorhanden sein, das aber mit Schmerzmittel gut behandelt werden kann. Die Schmerzempfindung ist individuell und kann je nach Grösse und Lokalisation des Implantates variieren. Auch die Straffheit des Gewebes (Alter der Patientin, bereits gestillt) kann einen Einfluss haben.
Was kostet eine Brustvergrösserung?
Wir bieten eine Brustvergrösserung zu einem Pauschalbetrag an. Die Preise entnehmen Sie unserer Homepage. Dies inkludiert ein ausführliches Aufklärungsgespräch, 3-D-Simulation, den ganzen Operationsablauf in Vollnarkose, ambulant oder mit einer Übernachtung in einem Zweier- oder Einzelzimmer sowie 2 Stütz-BH und sämtliche Nachkontrollen.
Welche Methoden wenden Sie an?
Die Methode passt sich je nach Ausgangssituation an. Geht es nur darum das Brustvolumen zu verändern bei ansonst guter Brustform und Symmetrie, kann eine klassische Brustvergrösserung mit Schnitt in der Unterbrustfalte erfolgen. Bei schlanken Frauen mit wenig Brustdrüse wird das Implantat meistens unterhalb des Muskels platziert. Ist die Brustform bereits vor der Operation nicht harmonisch im Sinne einer Hängebrust, sollte der Hautmantel entsprechend noch angepasst werden. Dann sollte eine gleichzeitige Bruststraffung evaluiert werden.
Für wen ist eine Brustvergrösserung mit Eigenfett geeignet?
Mit Eigenfett lassen sich leichtgradige Asymmetrien korrigieren oder höchstens moderate Brustvergrösserungen erreichen. Die Resorptionsrate des transplantierten Fettes beläuft sich um die 50 % und kann gelegentlich auch höher sein. Somit eignen sich Patientinnen mit störenden Fettdepots und Wunsch nach diskreter natürlicher Brustvergrösserung für das Verfahren mit Eigenfett.
Liebe Frau Dr. Haemmig, vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen.
Können sich unsere Leserinnen, wenn diese noch weitere Fragen haben auch an Sie wenden?
Selbstverständlich werde ich dann gerne zu allen Fragen Auskunft geben und freue mich auf eine ganz persönliche Beratung.