Private Spitex
Die Dienstleistungen privater Spitex-Organisationen unterliegen strengen Gesundheitsauflagen. Im Gegensatz zur öffentlichen Spitex haben sie keinen Leistungsvertrag mit den Gemeinden, keinen Ausbildungsauftrag und erhalten keine Subventionen.
Spitex steht für spitalexterne Hilfe und Pflege. Spitex-Organisationen unterstützen und ermöglichen mit ihren Dienstleistungen das Leben und Wohnen in den eigenen vier Wänden für pflegebedürftige Menschen. Es gibt die gemeinnützigen Institutionen (einfach als Spitex bezeichnet) und die Private Spitex.
Unterschiede zwischen privater und öffentlicher Spitex
- Anders als die gemeinnützige Spitex hat die private Spitex keinen Leistungsvertrag mit der Gemeinde oder dem Kanton. Sie darf Kunden ohne Begründung ablehnen.
- Die private Spitex ist dem Arbeitsvermittlungsgesetz und dem Personalverleih der Seco unterstellt. Hierfür benötigen die Firmen eine Bewilligung von den kantonalen Ämtern für Arbeit. Diese Bewilligung erfordert das regelmässige Nachweisen von Qualifikation und Kompetenz des Pflegepersonals.
- Alle privaten Betriebe zahlen Mehrwertsteuer auf Nicht-KLV-Leistungen wie Haushaltshilfe oder Seniorenbetreuung.
- Die öffentliche Spitex hat einen Ausbildungsauftrag. Private Firmen sind dazu nicht verpflichtet.
- Die private Spitex darf Gewinne erwirtschaften, bekommt aber keine Subventionen.
Zunehmender Bedarf an privater Spitex
Die überwiegende Mehrheit Derer, die sich für eine Spitex entscheiden, wendet sich an die gemeinnützige Spitex. Doch die Zahl der Kunden von privater Spitex nimmt stetig zu, innerhalb von drei Jahren hat sie sich verdoppelt. Mit der Nachfrage steigt das Angebot und somit gibt es Jahr für Jahr mehr private Unternehmen, die Spitex Dienstleistungen anbieten.
Abgrenzung zu anderen Betreuungseinrichtungen
Obwohl es sich um private Unternehmen handelt, ist die private Spitex von anderen kommerziellen Betreuungseinrichtungen abzugrenzen. Die Ziele sind dieselben wie bei der öffentlichen Spitex.
Viele Dienstleistungen überschneiden sich mit Angeboten der Tagespflege, Kurzzeitpflege oder Seniorenbetreuung. Im Gegensatz zu diesen Betreuungsfirmen muss jede Spitex-Organisation eine kantonale Betriebsbewilligung aufweisen, die das Gesundheitsamt ausstellt.
Für alle Spitex-Organisationen gelten strenge, kantonale Auflagen. Diese geben die fachlichen Anforderungen an das Personal, das Umsetzen der Pflege und Betreuung und das Abrechnen der Leistungen vor. Krankenkassen und kantonale Aufsichtsbehörden kontrollieren regelmässig alle Organisationen. Der Pflegebedarf wird über das gleiche Vorgehen ermittelt, wie bei der öffentlichen Spitex.
Association Spitex privée Suisse
Die Mehrzahl aller privaten Spitex-Betriebe der Schweiz gehören dem Verband Association Spitex privée Suisse (ASPS) an. Alle Mitglieder sind von den Krankenkassen anerkannt. Der Verband vereinfacht es den Kunden, die private Spitex von anderen privaten Pflegeeinrichtungen abzugrenzen. Das Gütezeichen des ASPS soll den hohen Dienstleistungsstandard nach aussen sichtbar machen.
Association Spitex privée Suisse: www.spitexpriveesuisse.ch